Weil das Leben auch immer wieder nach Karamell schmeckt

Ich bin so clever, ich überliste mich jetzt sogar schon selbst. Weshalb hier gerade fast ein klein wenig Funkstille herrscht, da mir die Zeit davonläuft. Die aktuelle und die künftige.

Aktuell werden drei hochkarätige Literaturpreise ausgeschrieben. Die Teilnahmefrist für den Alfred-Döblin-Preis endet morgen, der MDR Literaturpreis in 14 Tagen, im Februar der Walter Kempowski Preis. Bei keinem davon hege ich auch nur die leisteste Hoffnung, im interessanten vorderen Feld mitzuspielen, aber teilnehmen möchte ich trotzdem.

Weil mit Ende Vierzig der letzte Zeitpunkt ist, an dem man überhaupt noch für Preise dieser Art zugelassen ist, vermutlich werden ab Fünfzig zu viele langweilige Lebensweisheiten statt jugendlicher Rebellion befürchtet. Also muss ich mich ranhalten, um noch an genug Versuchen zu scheitern, damit mir zurechtgestutzt und somit uneitel, vielleicht doch noch irgendeine Überraschung nach langen Mühen zufliegen kann. „Oftmals abgelehnt, aber immer drangeblieben“ gehört zu jeder guten Autorenvita. Wenn dieser Ansatz mal nicht wirklich clever ist.

Und während ich mir als kleiner Sparringspartner im großen Literatur-Ring noch ein paar blaue Augen hole, passieren nebenbei die tollsten Dinge. Im Leben hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass mein Buch „Der beste Suizid ist immer noch sich tot zu leben“ über Facebook ausgerechnet dem Inhaber des Kaffee Stark auf St.Pauli ins Auge fällt, der auf dem Cover seinen eigenen Laden wiedererkennt und das auch noch gut findet. Signierte Exemplare wurden eben von ihm geordert und die trage ich ihm stolz wie Bolle in den nächsten Tagen vorbei. Das wunderbare Kaffee Stark war in der Vergangenheit ein besonderer, emotionaler Platz für mich. Dass er das mit einer solch schönen Wendung wieder wird, macht mich wirklich glücklich.

Hach ja, das Leben ist eine bunte Wundertüte. Manchmal verstecken sich kleine Zonks drin, hin und wieder ist die Schokolade schon etwas geschmolzen, aber immer wieder greifst du rein und bist völlig baff, welche Geschmäcker neben Sauren Drops und Brausepulver noch verborgen sind. Aktuell schmeckt vieles nach zartem Karamell.

Ob es den beiden Gewinnern meines Buches, die dankenswerter Weise gerne rezensieren wollten, ebenso ergeht, hoffe ich zumindest sehr. Aus dem Lostopf hat Fortuna Ulli und Petra Blender gezogen. Ich freue mich sehr, Euch je ein Exemplar zuzuschicken, wenn Ihr mir per Mail noch die Postadressen verratet.

Ganz klein, weiter unten in der Wundertüte liegt noch eine ganz leise Möglicherweise-das-sollte-klappen-Überraschung. Sabine Wirsching, Monsieur Manie und ich wollen im April/Mai in Berlin lesen. Das muss noch genau festgeklopft und ausbaldowert werden, aber ich wage einfach mal zu behaupten, dass es klappen wird.

Weil wir es wollen!
Weil man einfach machen muss.
Weil das Leben immer wieder nach Karamell schmeckt.

Ahoi!
Candy Bukowski

 

30 Antworten auf “Weil das Leben auch immer wieder nach Karamell schmeckt”

      1. ist als thema für die mittagspause vorgemerkt. musste mir nur erst mal wieder selber ’ne location suchen in diesen tagen (aber idealerweise kann ich das thema wohnungssuche noch diese woche abschließen.)

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  1. Karamell hast du dir redlich verdient … und wie es der Teufel so will, stell dir mal vor: ich wollte gerade im April / Mai nach Berlin und eine Veranstaltung zu fotografieren. Zufälle gibts, was, Frau Bukowski?!

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  2. Also für die Buchpreise halte ich auf jeden Fall die Daumen! Wie begeistert ich von diesem Werk bin, hab ich eh schon an anderer Stelle gesagt. Aber trotzdem hier nochmal: Ein Literaturpreis wäre meiner Meinung nach sehr verdient!

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  3. Geht ja nicht immer nur Butterstulle, muß manchmal halt Karamell sein, liebe Candy. Damit wir nicht vergessen, wie süß dieses Leben eigentlich ist. Ich hinterlege Zuckerrosenwasserscheißherzchen und ahoije zurück, Deine Käthe.

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    1. Liebe Käthe, ich plädiere ja für mehr Karamell-Küsse in Krisen, was auch den unschönen 3 K´s, die nie die unseren waren, gehörig schön an den Karren fahren würde :) Schon wieder ein gutes K! Wie in Käthe :)
      Danke für die Zuckerrosenwasserscheißherzchen! Bist Du eigentlich zwischenzeitlich wo angekommen oder segelst du noch hart am Wind? Ich beschwichtige Dir den Klaubautermann! Deine Candy

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      1. Ich reiße harsch das Steuer herum und werfe Ballast ab, um schneller noch die Alltagswellen zu durchpflügen. Doch Land ist in Sicht, es sieht vielversprechend aus. Danke fürs Klabauterbeschwichten und die Gutkätherey, die Deine.

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  4. Ich sprüh‘ Dir einen Spektralschauer rüber, dass Dir Hören und Sehen vergeht, Du Stürmerin.

    Und jetzt blogg ich Kate Bush für Dich:
    Running up that hill

    Und ja…ich kann den Song grad auch verdammt gut brauchen.

    Alle Maschinen gecheckt, Kurs Südsüdwest, Segel sind auch gewartet,
    Weg ist frei.
    Volle Kraft voraus.
    Es grüßt gegen den Wind kreuzend wie üblich die Karfunkelfee:
    verwegen und frei mit dem Herz voller Sterne:
    Glück sei Dir beschieden und ein freier Weg im Willen,
    Aye, Aye…

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  5. Und denk dran, wie’s auch kommt, kunstvoll die Zähne auszuspucken.

    Freundlichst
    Hund

    P.S. Wahrscheinlich zu früh, die Örtlichkeit anzubieten, doch April/Mai ist notiert.

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    1. Lieber Hund, danke für den Tipp, ich hatte ja eher auf blaue Augen gesetzt ;) Toll! Wir sehen uns in Berlin und da an einem Tag ja viel passiert: es s c h e i n t sich auf den 15.5. zu konzentrieren. Liebe Grüße!

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      1. Notiert.

        Und sieh an, auf das Karamell habe ich nicht sofort angeschlagen. Wenn’s auch schwerfiel. Ganz gegen die Natur, von der ich glaubte, es wäre meine.

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      2. Glaubt man einmal, ich bin nicht mehr, so möchte ich statt in einen Sarg gebettet, lieber mit Karamell überzogen werden, so scharf bin ich darauf, dass es ein endgültiger Beweis für mein Ableben wäre, sollte ich mich nicht doch noch dazu aufschwingen können, aus der süßen Hülle durchzuzüngeln, bevor es von außen nach innen die Ameisen tun.

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      3. Ich wollte ja grade fragen, ob die
        Lesung nicht noch eine Schokoladen-Karamell-Trüffel-Keks-Verkostung enthalten kann? :-)
        Vielleicht haben Sie bis dahin den Rohbau?

        So oder so, freue ich mich, dass ihr ein weiteres Abenteuer plant und ich hoffe, dass ich diesmal Zeit habe und live die Puschel puscheln kann ;-)

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  6. Liebe Candy ;-)
    ich freue mich sehr für dich und gönne es dir von Herzen, dass es bei dir gut läuft und so, wie es scheint bergauf. Der Vergleich mit dem Karamell ist ein zuckersüßer, passender und, recht hast du, nach und mit zartbitter ein ganz besonderer Genuss.
    Für die Ausschreibungen drücke ich dir ganz fest die Daumen, verdient hättest du es allemal, in den vorderen Reihen zu rangieren. Dein Schreibstil gefällt ganz einfach und lässt genug Raum für eigene Gedanken. Das macht ihn umso lesenswerter.

    Wünsche dir heute noch einen wunderbaren Start in einen neuen Karamelltag und sende dir
    Liebe Grüße
    Heike

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  7. Das versüßt mir doch glatt den Tag, auch ohne das Karamelldingens. Hier ist eher Nougat :0)
    Ich freu mich auf die Lesung in Berlin. Und drück derweil mal beide Daumen für nen verdienten Preis.

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  8. oh ja, das Leben schmeckt tatsächlich nach Karamell, gerade eben besonders, wie ich mich freue aus deinem Lostopf gezogen worden zu sein, und das lese ich gerade eben jetzt erst und freue mich wie Bolle. Denn eigentlich bin ich nur hierher gekommen um dir zu sagen, dass ich endlich die Rezension geschrieben habe, du kannst sie bei amazon lesen oder einfach gerade hier:

    Schnörkellos

    Schon der Titel verrät etwas über die Schreibe von Candy Bukowski, ihre Art die Worte zu setzen ist erfrischend. Ihre Texte schreiten flink voran, manche lassen mich atemlos zurück, andere laden zum verweilen ein. Jedes Wort scheint direkt aus Herz und Bauch aufs Papier zu fliessen. Schnörkellos, wie ich es schätze, erzählt sie von den Höhen und Tiefen des Seins, sich selbst genügend und die Leserschaft berührend.

    Ob es Erzählungen sind, das habe ich mich schon manches Mal gefragt. Ich nenne sie Momentaufnahmen, auch wenn dieser Begriff noch keinen Eingang in den Literaturbetrieb gefunden hat.

    Momentaufnahmen, die ich Ihnen ans Herz legen möchte, hier kann man sich wiederfinden, berühren lassen, nachdenklich werden oder still. Absolut lesenswert!

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