Jetzt ist es wiedereinmal gut. Jetzt ist alles wieder wie zuvor und wie zuvor war, wissen wir ja beide. Und was man kennt, erträgt sich. Sagt man. Sagen sie. Sage ich, einfach nur um was zu sagen. Nur dass zuvor so voll war, so unerträglich voll an uns, das lässt die Sache hinken.
Aber dann hinke ich eben wieder, was man kennt erträgt sich. Und du schläfst weiter neben deiner Frau, als wärst du nie weggewesen, nie fortgegangen, nie rundum angekommen, anderswo. Das hat sie nicht gemerkt, das wollte sie auch gar nicht wissen, das hat sich irgendwie ertragen zwischen euch und heimlich fortgewesen zählt wohl nicht als fort.
Jetzt ist es gut. Jetzt ist alles wieder wie zuvor und in den meisten Nächten brauche ich dich nicht vermissen. Nicht mehr als sonst. Du liegst weiter halb an deinem angewohnten Platz, wie Tag für Tag das ganze Jahr. Bis auf die gestohlenen, die ganzen. Als wärst du nie hier gewesen, nie angekommen, nie immer wieder neu versprochen an das Glück.
Nein, da ändert sich doch nichts, das ist und bleibt wie lang zuvor. Wie gestern noch und alle hungrigen Wochen, die sich zu fetten Monaten fraßen, als gäbe es nichts zu verlieren, nichts und niemanden auf dieser Seite deiner Welt. Die die unsere ist, ein klitzekleiner Wunschplanet, besiedelt von zwei Wölfen auf wunden Pfoten und sonst nichts.
Was gäbe es schon? Was gäbe es schon zu vermissen, was nicht genauso bleibt, wie wir es kennen. Ich hier, du dort, im Zwischenraum der Wunsch nach so viel mehr und Warten auf ein Wunder. Oder die Zeit, das arme Ding, haltlos geschunden in die Ewigkeit. Was gäbe es schon? Was wir uns nicht längst herausgeschnitten und zuckend entgegengereicht hätten, aus dir und mir, immer wieder neu verraten an Furcht, Einsamkeit und Wankelmut?
Jetzt ist es gut. Jetzt ist alles wieder wie zuvor und wie zuvor war, wissen wir ja beide. Und was man kennt, erträgt sich, sagt man. Sagen sie. Sagt die ganze, gottverdammte Welt. Und irrt. Es erträgt sich nichts, im uns kennen und versagen.
Candy Bukowski
Den Scheiss lebe ich auch. Toller Text.
LikeLike
Aber es wäre halt schon schön, wenn es so wäre. Irgendwie. Ich mein‘ ja nur.
Feiner Text das!
LikeLike
Danke Dir :) Vielleicht wäre es das. Vielleicht auch nicht. Die Liebe ohne Sehnsucht, die in Gewöhnung und dem Glauben, dass der andere da immer liegt, weil er vermeintlich gerne bei einem wäre, obwohl er vielleicht meilenweit weg ist… die erscheint mir nicht sonderlich erstrebenswert. Frohe Weihnachten, liebe Sophia.
LikeGefällt 1 Person
Oh, ich weihnachte nicht. Danke dir für die Gedanken zum erstrebenswerten.
LikeLike
smile. „Oh ich weihnachte nicht“. Das ist ein schöner Satz :) Dann wünsche ich Dir sehr schöne letzte Tage in diesem Jahr :)
LikeGefällt 1 Person
Danke! Dito!
LikeLike
Ich wünsche dir trotzdem ein schönes Fest!
LikeGefällt 1 Person
Dankeschön, Dir auch! :) Und: das ist kein Trennungstext. Es ist ein „leider ist es so immer wieder“-Text.
LikeGefällt 1 Person
Liebe Candy, ich mag Dein neues Outfit und das Foto oben ist toll. Du bist echt ein cooles Weib (darf man das so sagen?). Ich denke oft an unsere Begegnung und freue mich wie bolle, dass das Jahr so für Dich weitergegangen ist. Tolle Weihnachten wünsche ich Dir und Deinen Lieben und einen gebührenden Jahreswechsel mit Pauken und Trompeten und/oder stille Glückseligkeit. Herzlichst, Melanie.
P.S. Der Text ist voll auf die 12. Danke dafür.
LikeGefällt 1 Person
Liebe Melanie, das darf man nicht nur so sagen, das ist das Herzüberlaufenlassenste was Du mir sagen kannst, das hätte ich sogar liebend gerne mal auf meinem letzten Stein stehen :) Lieben Dank für alle Wünsche und nichts weniger an Dich zurück! Hab schöne Tage und ein volles Herz und liebe Menschen um Dich herum. Liebe Grüße! Candy
LikeLike