Vom Scheitern, Schreiben & das Näschen mit Textstaub pudern

Himmel! Ich habe einen drei Jahre alten Text von mir gefunden, den ich längst vergessen hatte. Und den ich immer noch genau so unterschreiben kann. Unterschreiben muss. Was für ein Dilemma. "Zu begreifen, dass es immer und ausschließlich um zwei Dinge gehen wird. Um das Scheitern und das Schreiben, mit Sinn oder ohne. Völlig dahingestellt. …

Warum haben wir uns nicht…?

Montag morgen, nach einem heißem Wochenende, ist der Kiez scheußlich. Man könnte auch ehrlich sagen. Manchmal ist Ehrlichkeit scheußlich, manchmal wären Lügen schöner, auch wenn die ganze Welt herumposaunt, dass nichts ungeliebter wäre, als die Lüge. Letztendlich lügen wir uns ständig die Wahrheit schön, uns und einander, da macht kaum einer eine Ausnahme. Montag morgen, …

Holen wir uns unsere Leben zurück!

So lautet der Street Art Spruch einer versteckten Mauer in St.Georg, den ich im August 2013 fotografierte und hier im Blog einstellte. Wird tatsächlich nicht alt, das Ding und hat nichts an Bedeutung verloren. Auch die Mauer steht weiterhin exakt wie abgebildet, deshalb noch einmal: Ein Spruch also. Der war dem Sprayer ein Anliegen. Der …

Nie leer gehen, Heidi!

Sie gehörten zu den Paaren, die möglicherweise ein Geheimnis miteinander teilen, das Dinge erklären könnte. Aber das man als Außenstehender nicht erkennen kann. Das sich einem einfach nicht erschließt, so lange man auch hinschaut, und das - soweit es überhaupt existiert - überschattet wird. Von einer dunklen Wucht an ultimativem Nicht-Paar sein. Zumindest nicht mehr. …

Die Frau mit der Stoffpuppe

Meist sitzt sie in versteckten Hausaufgängen. Auf Treppenstiegen, die zu den inzwischen unbezahlbaren Altbauwohnungen des Viertels hinaufführen. Windgeschützt, aber auch der Sonne abgewandt, immer anteilig im Dunkeln. Wenn man kein eigenes Zuhause besitzt, wird vermutlich jeder Platz ein guter Platz, der über 3 geschlossene Wände verfügt und zumindest den Eindruck vermittelt,  man könne eine Tür …

Ihr bestes Jahr

"Das wird Dein Jahr! Das beste überhaupt.", hatte er damals kurz nach Mitternacht zu ihr gesagt. Als Gast an ihrem Tisch. Zu einem Zeitpunkt, als die Raketen langsam verrauchten, das Blei geschmolzen und bereits zu neuen Formen gefunden hatte. Die keinen Sinn ergaben,  in denen sie aber dennoch trunken nach Vorzeichen suchten, mit ein wenig …

Fragmente des Fragments V

Was man lernt, ist: dass Aufgabe nachgeben sein kann, und Mut selbst in kleinen, dunken Ecken blüht. Dass mit sich selbst gelassen wird, wer großzügig mit anderen beginnt, überraschender Weise nicht umgekehrt. Was man lernt ist, dass man stark wird durch die Schwäche, und wächst, an Stille die von brausend Tosen in Klarheit übergeht, dass …

Als in der Fleischerei Lafayette die Herzen ausgingen

In der Fleischerei Lafayette gingen eines Tages einfach die Herzen aus. Zuerst war es keinem groß aufgefallen. Herzen wurden selten gefragt, in erster Linie ging hier wie in den meisten anderen Metzgereien Frischfleisch über den Ladentisch. Aber Lafayette war bekannt für die ausgezeichnete Qualität seiner Herzen, weshalb sie doch immer mal wieder nachgefragt wurden, um …

Fragmente des Fragments II

Wenn man sich selbst für den stillen Raum entscheidet, muss man um ihn kämpfen. Das ist das Abstruseste. Das Widersinnigste. Dass man an Türen wieder und wieder kratzen muss, um Eintritt zu erhalten. Alle Kraft aufbieten, um zu beweisen, dass keine mehr vorhanden ist. Es muss Dir ernst sein. So ernst wie dein Leben. Dann …

Fragmente des Fragments I

Wochenlang hatte die Sonne gebrannt. Die Stadt in Höllentemperaturen gegrillt, bis sie durch war. Jetzt fielen Sturzbäche vom Himmel, angekündigt von gewaltigem Grollen. Jetzt ersoff der Boden. Selbst die, auf endlose Sicht, verlegten Betonplatten vor dem gewaltigen Gebäude. Die Menschen hatten sich überdacht in Sicherheit gebracht. Abwartend. Sie läuft dennoch. Starr Schritt vor Schritt. Kleines …